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Buchteln mit Vanillesauce
Was denn, NOCH eine Süßspeise? Hat denn Weihnachten nicht schon genug Diabetikerbedarfs- und Zahnarztdynastien begründet und mit einem prosperierenden Geschäftsmodell ausgestattet?? Natürlich. Aber ob Plätzchen oder Buchteln, ist dann auch irgendwie Jacke wie Hose. Bei uns gibt es diesen Klassiker der böhmischen Küche jedenfalls traditionell am erste Weihnachtsfeiertag zum Dessert - und wenn später Freunde und Familie zum Nachmittagskaffee hereinschneien (pun intended), schmecken sie dazu auch immer noch hervorragend!
Ich hab die Buchteln (aka Rohrnudeln) bisher immer im Backrohr zubereitet, für dieses Foren-Gewinnspiel hab ich mir den Airfryer einer Freundin ausgeborgt - danke Sabine, falls du das liest - und versuche, das Familienrezept für die Heißluftfritteuse zu adaptieren. Ob das gelingen kann, weiß ich nicht, aber ich möchte euch gerne mit auf die Reise nehmen!
Am Besten starten wir gleich mal mit den benötigten Zutaten, das sind:
500 g glattes Mehl
200 ml Milch
70 g Zucker
1 Packung Trockenhefe
45g Butter für den Teig + ca. 20g für das Bestreichen der Buchteln
5 Eigelb
etwas Salz
Aprikosenkonfitüre oder Schokolade zum Füllen
Für die Vanillesauce:
0,5 Pkg. Vanillepudding
3 Esslöffel Zucker
0,5l Milch
Ein paar der Arbeitsschritte hab ich auf Fotos verewigt, ich hoffe, man bekommt ein wenig Eindruck vom Zubereitungsprozess. Dieser ist an sich nicht schwer, allerdings sollte man dafür ein paar Stunden Zeit einplanen.
1. In einer Teigschüssel das Mehl mit dem Zucker, dem Salz und der Trockenhefe gut vermengen.
2. Milch aufwärmen (handwarm, aber bitte nicht heiß, das würde die Hefe zerstören) und mit der weichen Butter vermengen.
3. Nun alle Zutaten in der Teigknetmaschine - oder, so wie ich, old school mit der Hand - durchkneten (lassen).
4. Den Teig an einem warmen Ort zugedeckt aufgehen lassen, bis er etwa um die Hälfte größer geworden ist - das dauert bei mir ca. 1 Stunde.
5. Anschließend den Teig zusammenstossen und auf der Arbeitsfläche eine etwa 4cm dicke Rolle formen.
6. Jeweils etwa 2 cm dicke Scheiben abschneiden und zu einer flachen Scheibe drücken.
7. Einen Teelöffel Marmelade (oder - Geheimtipp - ein Stück der Lieblingsschokolade) in die Mitte geben, die Teigscheibe nun zusammenfalten, gut zudrücken und die Teigenden zusammenlegen.
8. Die Buchtel nun mit der Teignaht nach unten in den gebutterten Frittierkorb des Airfryers geben.
9. Mit flüssiger Butter bestreichen - wer genug Zeit hat, kann die Buchteln an der Stelle noch einmal ca. 15-20 Minuten gehen lassen.
Und dann kommt der große Moment, der Einsatz des Airfryers. Gemäß der 20/20-Regel (20% weniger Temperatur und 20% kürzere der Backzeit im Vergleich zu Rezepten für das Backrohr) hab ich die Buchteln für 20 Minuten bei 160° gebacken.
In der Zwischenzeit hab ich die Vanillesauce zubereitet und ja, besser schmeckt sie mit ausgekratzten, echten Vanilleschoten. Ich hab mich trotzdem für die Faulpelz-Variante entschieden und einfach einen Vanillepudding gemäß Packungsanleitung zubereitet - allerdings dabei nur die Hälfte des Puddingpulvers verwendet! Das gibt meiner Erfahrung nach eine durchaus brauchbare Sauce und man erspart sich dann doch noch einiges an Einkäufen und Zeit.
Und nun zur spannendsten Frage: Werden die Buchteln im Airfryer genauso gut wie im Backrohr? Sie sind jedenfalls ähnlich gut aufgegangen, hatten eine schöne Bräune und eine gut krosse Kruste. Ich musste allerdings die Backzeit noch einmal um drei Minuten verlängern, denn unten, dort wo die Teiglinge eng nebeneinander im Frittierkorb lagen, waren die fertigen Buchteln noch etwas teigig. Das hat sich in der kurzen Nachspielzeit gebessert, ohne dass sie oben auf verbrannt wären.
Fazit: Der Airfryer kann also durchaus auch für kleinere Bäckereien als Backofen-Ersatz genutzt werden. Die Vorteile liegen für mich in der einfacheren Reinigung und im geringeren Energiebedarf. Alles bunt und wunderbar also? Nicht ganz!
6 Gründe, warum ich mir bei der Zubereitung die Tasti gewünscht hätte:
1. Die 3D-Heißluft-Technologie hätte die Hitze besser um die Teiglinge verteilt und so dafür gesorgt, dass sie gleichmäßiger backen, statt oben hart zu werden und unten teigig zu bleiben.
2. Der zweite, sozusagen „glasklare“ Vorteil ist, dass Glas durchsichtig ist. Damit lässt sich nicht nur der Backprozess besser überwachen, sondern auch gleich stilsicher servieren.
3. Die Kombination aus großer Hitze und Antihaft-Beschichtung ist mir von Haus aus suspekt. Dass Dreame bei der Tasti auf Borosilikatglas und Edelstahl setzt, ist ein Riesenpluspunkt, das weiß jeder, der schon einmal inmitten der Rauchwolke gestanden ist, die bei der Erstverwendung anderer Airfryer oft entsteht.
4. Bei der Tasti hätte ich die Auswahl zwischen zwei Kochgeschirren gehabt, was nicht nur beim Servieren den besseren Eindruck gemacht hätte, sondern auch meinen Energieverbrauch senken würde.
5. Mit dem Frischedeckel lässt sich der Glasbehälter perfekt luftdicht verschließen, im Kühlschrank lagern oder für unterwegs mitnehmen.
6. Für die Reinigung kann das Kochgeschirrs der Tasti einfach in die Geschirrspülmaschine wandern, das weiß man besonders zu schätzen, wenn man bereits ein paar Stunden in die Zubereitung seines Lieblingsgerichts investiert hat, so wie ich :-)
Ich hoffe, mein Experiment hat auch euch einen gewissen Erkenntnisgewinn gebracht und vielleicht sogar eine süße Nachspeise! ÜbersetzenOriginal anzeigen
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